Geschichte

Póstelek war ein Teil vom Familienbesitz in Gera der Familie Wenckheim im XIX. Jahrhundert. Der Graf Károly Wenckheim (1811-1891) als kaiserlicher und königlicher Kämmerer, Husar-Kapitän hat ein selbstständiges Dorf mit dem Namen Gerla-Póstelek im östlichen Teil des Landgutes gegründet. Er hat ein Gemeinschaftshaus gebaut, hat einen eigenen Richter und Notar gehalten. Nach dem Hochwasser im Jahre 1888 hat sich diese Gemeinde aufgelöst und sein Gebiet hat sich der Gemeinde Doboz im Jahre 1889 angeschlossen. Im Jahre 1895 hat Póstelek wieder eine Bedeutung bekommen. Damals ist die Enkelin von Károly Wenckheim, Krisztina Wenckheim (1874-1970) den Graf Antal Széchenyi von Sárvár-Obergebiet (1867-1924) geheiratet. Traditionsgebunden hat Krisztina den Landgutsteil in Póstelek mit einer Größe von ca. 3000 Joch, der an Wälder reich war und in der Nähe vom Elternhaus lag, von ihren Eltern, also von dem aus gerlaer Zweig stammenden Frigyes Wenckheim (1842-1912) und von dem aus alt-kígyóser Zweig stammenden Krisztina Wenckheim (1849-1924) als Heiratsgut bekommen!

Graf Antal Széchényi (1867-1924) und seine Familie ca. im Jahre 1910 Von links nach rechts: Antoinette Széchényi, Antal Széchényi, Károly Széchényi, Ilona Széchényi, Frau Antal Széchényi (Krisztina Wenckheim), Ferenc Széchényi

Die bisher bekannte erste Abbildung des durch Frau Antal Széchényi gebauten Schlosses ist erst auf der im Jahre 1923 erneuerten Katasterlandkarte von Póstelek aus dem Jahre 1884 sichtbar. Auf der südlichen Seite des Feldwegs von der Richtung Gerla erscheint das neue Gebäude (Parzellenzahl 7474) unter der Parzellenzahl 7475 auf einem regulierten waldreichen Gebiet. Die Struktur (Straßensystem, Gartenelemente) seines neuen Gartens ist nicht dargestellt worden. Seine östliche und südliche Grenze ist ein neulich regulierter Weg. Die Arbeit vom Ingenieur Adorján Gönczy ist das Kartenabschnitt der Herrschaft in Póstelek vom 1934, was genauso ausführlich ist, aber stellt schon manche neue Elemente des Schlossparks (See, Bad, Ziergarten, Gloriette) und sein Gebäude (Maschinenhaus) dar, jedoch zeichnet das Wegsystem noch nicht. Daraus ist darauf zu schließen, dass die Ausgestaltung des Parks um das Schloss spätestens in den Jahren 1920 fertig geworden ist. Die externen Aufnahmen (Bild 15-19) des Schlosses von ca. 1920-1932 und seiner Umgebung befestigen es auch. Mit der Verwendung der Baumbestockung von alten Eichen und Eschen aus dem natürlichen „Hajlási“-Wald wurde ein landschaftsartiger Garten um das Schloss auf 14 Hektar angelegt, aber auch andere seltene wertvolle und schon entwickelten Baumexemplare wurden aus anderen Garten von den Wenckheim Herrschaften aus Alt-Kígyós, Karánsebes hergebracht. Der Park um das Schloss wurde auch modern ausgestaltet. Der westliche Teil des Parks mit dem Schwimmbecken und kleinen künstlichen, mit der Nixenblume geschmückten See zum Bootfahren diente als Erfrischung fürs Körper, der mit dem Wasser des artesischen Brunnens aufgefüllt wurde. Die Bäume wurden auenwaldartig gesiedelt, anderswo wurden sie gelichtet und die Nadelbäume wurden in der Reihe gesetzt. Eine Treppenreihe führte von der Aufschüttung, die vor der östlichen Front des Schlosses lag, bis zum geometrischen Ziergarten – wie in Nagymágocs und Alt-Kígyós -. Diese Treppenreihe ergötzte die Augen und Seele auf 1,5 Hektar. Diesen Garten durften außer den Gärtnern – vorher war István Puskás, später Jenő Keller der Obergärtner – nur die Mitglieder der Graf-Familie und ihre Gäste betreten. Hier waren die geschnittenen Buchsbüsche mit anderen Immergrünen in ebenmäßiger Ordnung mit geometrischer Form und wurden durch die höher geschnittenen westlichen Thuja und Eiben gegliedert. In diesem Ziergarten blühten 40 000 Rosen von 600 Rosenarten, die höheren Rosen waren seitlich und die kleineren Rosen in die Mitte geordnet.